Erwachsene als Opfer

Das Wissen, dass pornografisches Material von mir in Umlauf ist, kann mich psychisch außerordentlich belasten. So belasteten Menschen zu sagen, wir tun alles, um zu verhindern, dass dieses Material weiter verfügbar ist, hört sich gut an. Allein, es wird nicht gelingen und weckt falsche Hoffnungen. Genauso wenig, wie es bei anderen Daten, die in die digitale Welt gegeben wurden, gelingt, diese vollständig zu entfernen.


„Die Betroffenen werden immer wieder zum Opfer, "und zwar „ein Leben lang".“ Diese Darstellung knüpft nahtlos an die unhaltbare Theorie vom „Seelenmord“ an. Beides sind erfundene Behauptungen. Selbstverständlich kann Betroffenen mit einer Therapie geholfen werden. Was natürlich nicht geht, wenn diesen wieder und wieder eingeredet wird, das ginge nicht.

 

Es gibt die Befürchtung, dass mich Menschen auf dem kursierenden Material erkennen. Tatsächlich ist das eher unwahrscheinlich. Hätte mir meine Mutter nicht gesagt, dass ich das bin auf dem alten Bild, dann hätte ich mich auch nicht erkannt. Tatsächlich erkennen wir uns auf Kinderfotos, weil uns gesagt wurde, dass wir das sind. Ohne diesen Hinweis wäre das einfach ein Kind. Irgendeins. Das bedeutet, dass mich Fremde auf Bildern oder Videos, die mich als Kind zeigen, nicht erkennen würden. Dieses Wissen kann mich von der Befürchtung entlasten, in pornografischem Material erkannt zu werden.

 

 

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